Gartenteiche planen und bauen

Planung von Gartenteichen

Nährstoffeinflüsse

Durch zu viel Nährstoffeintrag wie Laub, Nadeln, Blütenstaub oder sogar Düngemitteln kann sich die Wasserqualität zunehmend verschlechtern und Algen entstehen.
Allein durch diese Faktoren ist der richtige Standort des Teiches sehr wichtig!
Ein häufiges Problem ist auch der Teichrand, der einfach nur mit dem Umliegenden Erdreich gerade abschließt. Eine Kapilarsperre ist hier sehr wichtig, dass Nähstoffe nicht einfach in den Gartenteich fließen können.

Sonneneinstrahlung

Neben den Nährstoffeinflüssen spielt auch die Sonneneinstrahlung eine wichtige Rolle an dem Gartenteich. Hier sind 6 - 8 Stunden Sonne am Tag (halbschattig) ideal.
Pflanzinseln, umliegende Teichpflanzen oder auch ein Sonnensegel können dabei helfen, den Teich Schatten zu spenden. Teichpflanzen sind neben Schattenspendern auch Nährstoffzehrer die wie der Name schon sagt, Nährstoffe aus dem Wasser aufnimmt.
Hier eigenen sich Rohrkolben, Kalmus, Schilf, Binse und Hechtkraut sehr gut. 

Teichtiefe

Neben der Lage des Gartenteiches, ist auch die richtige Teichtiefe ein wichtiges Planungsmerkmal. Hier gilt die Regel, "je tiefer, um so besser".
 Durch eine größere Tiefe, nimmt der Teich mehr an Volumen zu und somit besteht ein höheres Gleichgewicht im Gartenteich. Auch ist nicht zu vergessen, dass Teiche mit Fisch- oder Koibesatz eine mindesttiefe zwingend benötigen, um so eine sichere Überwinterung der Tiere gewährleisten zu können!
Bei Gartenteichen mit Fischbesatz wird eine Tiefe von mindestens 80 cm empfohlen und bei Haltung von Koikarpfen mindestens 1,30 meter. 

Material + Anschlüsse

Wenn die zuletzt genannten Punkte für die Umsetzung berücksichtigt wurden, stellt sich jetzt auch die Frage aus was für ein Material der Teich gebaut werden soll.
Die zwei bekanntesten Arten des Teichbaus sind Folienteiche so wie Teichschalen.
Um den Teich dann auch mit Leitungswasser befallen zu können, sollte sich in der Nähe des Gartenteiches natürlich auch ein Wasserhahn so wie Steckdosen für die Technik befinden.
Bei der Verlegung und Anschluss von Elektrik muss der Mindestabstand von zwei Metern vom Teich eingehalten werden, sowie das Haus mit einem FI-Schutzschalter (30mA) abgesichert sein.

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Teichschalen

Teichwannen sind für den schnellen und einfachen Teichbau geeignet. Diese Gibt es aus PE (Polyethylen) oder GFK. GFK- Teichschalen sind aufgrund der Stabilität zu empfehlen. 

Diese werden meist nur für Naturteiche ohne Fische verwendet, da sie nicht die passende Tiefe bieten, die die Fische im Winter zum Überleben brauchen. Die „World Lakes Serie“ von Oase z.B. ist auch zur Überwinterung von Kleinfischen geeignet, da diese tiefer als 80cm sind. Hochwertige Wannenteiche haben auch eine Beschichtung mit Sand.

Folienteiche

Folienteiche sind die beliebtesten Teiche bei Hobbygärtnern, da diese sich frei in Form gestalten lassen. Diese Teiche sind für alle Gartenteichfische geeignet (wenn die Tiefe ausreichend ist). 

Bevor die Folie verlegt wird sollte zuerst ein Vlies gegen Steine und Wurzeln angebracht werden. PVC-Folien lassen sich zwar schwerer verlegen, sind aber dafür verklebar, EPDM-Folien dagegen sind auch sogar in tiefen Temperaturzonen noch sehr elastisch und lassen sich nahezu faltenfrei verlegen. Außerdem kann man auch einen Bodenablauf und einen Wandskimmer für eine Schwerkraftfilteranlage oder einer Pumpenkammer installieren. 

Geschweißte Folienteiche sind auch sehr beliebt, da man keine Falten hat und die Folie sehr langlebig ist. Die Folie zu schweißen sollte ein Fachmann übernehmen, da sonst leicht Undichtigkeiten übersehen werden.

GFK-Teiche

GFK-Teiche (Glasfaser Verstärkte Kunststoff -Teiche) sind hauptsächlich für die anspruchsvolle Koihaltung geeignet, da diese Art von Teichbau sehr aufwendig und kostenintensiv ist. 

Dabei werden immer Glasfaser und Kunstharz miteinander auf Betonwänden oder speziellen Vlies verbunden und das meist über zwei bis drei Schichten. Dies kann meist nur von Teichbauer durchgeführt werden. Diese Art von Teichbau ist sehr hygienisch und bietet viele Möglichkeiten in Form und Farbe.

Umsetzung & Bau

Die meist gebauten Teiche sind rechteckig oder haben eine leichte achter Form. Bei dem Bau eines Folien- oder GFK-Teiches sollten möglichst senkrechte Wende eingeplant werden, damit sich so nur wenig Ablagerungen bilden können.

Gartenteiche sollten in der Umsetzung immer ein wenig tiefer gegraben werden, als sie tatsächlich werden sollen, da durch Sand und Vliese bis zu zehn Zentimeter an Tiefe verloren gehen kann.

Goldfische dürfen erst ab 1.000 Liter Teichvolumen eingesetzt werden und Koikarpfen erst ab 3.000 Liter.

Die Position des Skimmers (Oberflächenabsuager) ist sehr entscheidend. Ein Skimmer sollte immer gegen die Windrichtung platziert werden, damit die Oberflächenverschmutzung bei Wind direkt in den Skimmer fließen kann.

Wird ein Teich mit einer Schwerkraftanlage und Filterkeller geplant, müssen beim Teichbau auch unbedingt die Bodenabläufe sowie die Anschlüsse für die Skimmer berücksichtigt werden.

Da Schwerkraftfilteranlagen einen Filterkeller zwingend benötigen, ist es hier zu empfehlen diesen zu mauern und die Anschlüsse dafür vorherzusehen. Außerdem ist zu beachten, dass eine Filteranlage immer einen Schmutzwasserablauf benötigt, der in eine Kanalisation führt.

Wenn nun die Wanne eingegraben, die Folie oder GFK verlegt, sowie die Technik verbaut wurde, kann nun der Teich mit Leitungswasser gefüllt werden. Hier ist es wichtig das Leitungswasser zuvor auf dem Härtegrad und Chlorgehalt zu prüfen um Probleme auszuschließen.

Beim befüllen des Teiches sollte man immer auf die Wasseruhr schauen, wie viel m³ der Teich wirklich hat. Das genaue Teichvolumen hilft in der Zukunft bei vielen Faktoren!

Wenn der Teich langsam gefüllt und die Filteranlage in Betrieb genommen wurde, dauert es mit der Zugabe von Starterbakterien ca. zwei Wochen, bis die Teichbiologie im Filter aktiv ist und so dann auch die ersten Fische in den Teich gesetzt werden können.