Pilzkrankheiten

Pilzkrankheiten an Pflanzen

Pilze sind einfach gebaute Organismen. Sie haben kein Blattgrün (Chlorophyll) und können deshalb nicht selbstständig organische Substanzen aufbauen. Ihre mikroskopisch kleinen Organe über- oder durchwuchern das Gewebe der Kulturpflanzen. 

Entstehung

Die Übertragung und somit auch Entstehung von Pilzerkrankungen an Pflanzen geschieht fast immer durch Sporen. Durch ausreichende Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Blattnässe ist hier eine günstige Befallsveraussetzung gegeben.

Schadbild

Das Schaubild von Pilzerkrankungen an Pflanzen ist meist eindeutig. Fleckenartige Stellen an Blättern sind meist das Erkennungsmerkmal.

Vorbeugung

Pilzkrankheiten lassen sich nur schwer vorbeugen. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle der Pflanze und die entsprechenden Standortbestimmungen der Pflanze. Als wichtigste Maßnahme sind im Winter die befallenen Triebe auszuschneiden, um den Infektionsdruck im Frühjahr zu reduzieren.

Bekämpfung

Die Bekämpfung von Pilzkrankheiten funktioniert mit sogenannten Fungiziden. Diese Spritzmittel, die meist in chemischer Zusammensetzung angeboten (ausnahmen sind z.B. Kupfer-Pilzfrei) werden, müssen auch öfter angewendet werden.
Da es sich hier um Pflanzenschutz handelt, dürfen Fungiziden nur durch sachkundiges Personal verkauf werden.

Echter Mehltau

Der Echte Mehltau überwintert als Pilzgeflecht in den Knospen. Bereits kurz nach dem Austrieb beginnt auch der Pilz wieder zu wachsen und besiedelt von dort die ersten Blätter und Triebe. Bereits kurz darauf werden Sporen produziert, die mit Hilfe von Wind, Wasserspritzern und Insekten auf gesunde Pflanzenteile gelangen und diese ebenfalls infizieren und für eine weitere Ausbreitung sorgen.

Schon im Winter erkennt man die befallenen Triebe an einem matten und unterentwickelten Aussehen. Befallene Blätter stehen oft steil aufrecht, zudem trocknen sie vom Blattrand her ein.

Echten Mehltau erkennt man auch daran, wenn man die Pilzinfektion mit dem Finger vom Blatt wegwischen kann. 

Falscher Mehltau

Falscher Mehltau ist vor allem an Gemüsepflanzen sehr bekannt. Der Pilz bevorzugt zur Keimung eine längere Blattnässe (4-5 Stunden) und milde Temperaturen (15-20°C). Nach der Infektion über die wächst er im Inneren des Blattes und verursacht ein Absterben des umliegenden Gewebes.

Zuerst zeigen sich auf der Blattoberseite mosaikartige, eckige Flecken von gelblicher Farbe, die durch die Blattadern sichtbar abgegrenzt werden. Auf der Blattunterseite zeigt sich ein leicht grauer Pilzbelag. Infizierte Blätter verbräunen allmählich vom Blattrand her und sterben schließlich ab. Sie bleiben an den grünen Blattstielen hängen.

Rostkrankheiten

Der Pilz überwintert überwiegend mittels Wintersporen im Falllaub. Im Frühjahr werden die ersten Sporen gebildet, diese verbreiten sich über den Wind und infizieren die Blätter der Pflanze. Über die Sommersporen kann sich die Rostkrankheit schnell auf andern Pflanzen verbreiten.

Es beginnt im zeitigen Frühjahr mit kleinen, hell-gelblichen Flecken auf der Blattoberseite, unterseits treten nachfolgend orange gefärbte Sporenlager auf. Neben Blättern können die Symptome auch an Blattstielen und Knospen auftreten. 

Bei einem stärkeren Befall vergilben die Blätter und fallen vorzeitig ab. Meist wird die Pflanze hierdurch geschwächt und die Blütenentwicklung nimmt ab.

Sternrußtau

Der Sternrußtau ist ein benanntes Symptom an der Rose. Die Überwinterung erfolgt vorwiegend als Fruchtkörper im infizierten Falllaub, aus denen im Frühjahr Sporen austreten und durch Wind und Wasser auf die Rosenblätter übertragen werden. Die infizierten Blätter bilden ihrerseits wieder Sporen und sorgen damit für eine weitere Ausbreitung im Rosenbeet und auch darüber hinaus. 

Bereits ab April/Mai finden sich kleine, später bis zu 3 cm große, dunkelviolette bis schwarze Flecken auf den unteren Blattetagen. Die Ränder dieser Flecken sind sternförmig ausgefranst. Zuerst vergilben die zunächst noch grünen Blätter und fallen frühzeitig ab, die Sträucher verkahlen meist von unten herauf.

Der Sternrußtau ist bei Rosen als hartnäckiger Schadpilz bekannt, der ohne eine Bekämpfung Pflanzen innerhalb weniger Jahre massiv schädigen kann.

Kräuselkrankheit

Die an Obstbäumen bekannte Krankheit überwintert überwiegend an den Trieben der Pflanze. Etwa ab Mai/Juni werden auf den Infektionsstellen Pilzsporen gebildet, die für eine weitere Verbreitung des Pilzes auf neue Triebe und Zweige sorgen.

Auf den jungen, neu ausgetriebenen Blättern kommt es zu Kräuselungen und fleischigen Verdickungen des Gewebes. Diese vom Pilz durchwucherten Teile können sich je nach Sorte rötlich oder grünlich-weiß verfärben.

Ein wiederholter, starker Befall kann auch zum Absterben (junger) Bäume führen.

Grauschimmelfäule

Der Grauschimmel tritt meistens an Erdbeeren, Wein oder an der Pfingstrose auf. Nach der Überwinterung auf abgestorbenen Pflanzenteilen und im Boden, kommt es im Frühjahr zur Bildung von Sporen. Diese werden mit dem Wind auf das Pflanzengewebe übertragen und sorgen hier für eine Infektion, besonders förderlich sind dabei feuchtwarme Witterungsbedingungen.

Der mausgraue Pilzbelag ist ein eindeutiges Erkennungsmerkmal, es können aber auch Blattflecken von anderen Pilzkrankheiten vorhanden sein. 

Durch eine Grauschimmel-Infektion können ganze Triebe verfaulen und welken, zudem kann die Blütenpracht oder die Tragbarkeit der Früchte beeinträchtigt werden.

Schrotschuss

Nach der Überwinterung des Pilzes, bevorzugt an den Blättern, kommt es im Frühjahr zur Bildung von Sporen. Diese werden von Wind und Wasser auf die frisch austreibenden Blätter übertragen und führen zur Infektion.

An den jungen Blättern zeigen sich rote bis bräunliche Flecken. Sie sind rund und können bis zu 1 cm im Durchmesser betragen, auf einem Blatt können zudem mehrere Flecken zugleich auftreten. Nachfolgend lösen sich die infizierten Stellen vom gesunden Gewebe, somit verbleiben die namensgebend durchlöcherten Blätter.

Bei einem starken Befall kommt es zu einer nachhaltigen optischen Beeinträchtigung der gesamten Pflanze.